Hydraulischer Abgleich: Das sollten Sie wissen!

Die perfekte Einstellung von einer Heizung, den Pumpen und Regelung- und Thermostatventilen bringt bis 20% mehr Heizenergie und zwar mit geringen Kosten. Viele Hausbesitzer aber haben das nötige Wissen nicht, um einen hydraulischen Abgleich selber zu machen.

Den hydraulischen Abgleich selber machen?

Gerade in Altbauten ist es ein großes Problem den hydraulischen Abgleich einzustellen. Im Laufe der Jahre gab es meistens mehrere Modernisierungsmaßnahmen, das Haus wurde gedämmt, eine Heizung wurde erneuert und andere Heizkörper eingebaut. Diese Maßnahmen haben aber nicht den gleichen Level. Zudem ist der hydraulische Abgleich kein Kinderspiel. Dennoch drücken sich viele Fachleute oder auch Eigentümer um den Abgleich durchzuführen. Von vielen hört man dann, dass der hydraulische Abgleich bereits gemacht wurde. Aber das ist nicht richtig. Es sind ca. 90 Prozent aller Heizungsanlagen, bei denen kein Abgleich gemacht wurde. Die Folge davon ist, dass teure Energie verloren geht. Befinden sich Heizkörper weiter entfernt vom Kessel, so werden diese nicht richtig warm. Zudem kann man Fließgeräusche in den Rohren hören. Wird neu gebaut oder die Heizungsanlage wird erneuert, so ist ein Abgleich gesetzlich vorgeschrieben, wird aber nicht immer vorgenommen. Mit einem Wärme-Check kann man feststellen, ob sich ein hydraulischer Abgleich lohnt.

Den hydraulischen Abgleich nur bei großen Anlagen durchführen?

Der hydraulische Abgleich bei einer Einrohrheizung oder Fußbodenheizung ist überhaupt nicht möglich. Auch dieser Einwand ist nicht richtig, Denn auch Flächenheizungen und Einrohrheizungen können durchaus hydraulisch abgeglichen werden. Bei einer Fußbodenheizung muss wegen dem Mehraufwand bei der Datenaufnahme mit etwas höheren Kosten gerechnet werden. Die Einrohrheizung hat keine voreinstellbaren Thermostatventile, hier kommen Volumenstromregler zum Einsatz. Viele sind der Meinung, dass ein hydraulischer Abgleich nur bei Mehrfamilienhäusern oder anderen großen Anlagen ratsam ist. Aber das stimmt nicht. Auch wenn eine kleine Heizanlage vorhanden ist, rechnet sich der Abgleich. Bei einem Einfamilienhaus entstehen Kosten zwischen 650 und 1.250 Euro. Da man eine Ersparnis von etwa 110 Euro im Jahr hat, macht sich der Abgleich schon nach sechs Jahren bezahlt. Die gleichmäßige Wärmeverteilung sollte hierbei nicht vergessen werden.

Hydraulischer Abgleich: Den richtigen Fachmann finden

Die Aussage, dass man für den hydraulischen Abgleich keinen Handwerker findet, ist ebenfalls nicht richtig. Sicher, der Abgleich bringt einem Heizungsfachmann kein großes Geld. Deshalb sollte man nicht gerade beim ersten Versuch einen Fachmann zu finden, die Flinte ins Korn werfen. In jeder Umgebung wird es einen qualifizierten Fachmann geben, der einen hydraulischen Abgleich in seinem Geschäftsfeld hat. Man sollte sich an Handwerker, Energieberater und den Schornsteinfeger wenden. Fehlen allerdings Komponente beim Abgleich, so muss für den Einbau ein Heizungsmonteur gesucht werden. Sind größere Anlagen zu bedienen, sollte man die notwendigen Berechnungen von einem Ingenieur ausrechnen lassen.
Jeder Heimwerker kann einen hydraulischen Abgleich machen. Davon allerdings raten Experten ab. Denn gerade beim hydraulischen Abgleich muss eine exakte Optimierung der Heizanlage vorgenommen werden. Wer da nur einfache Mittel hat, kann das unmöglich alleine bewerkstelligen. Ein Beispiel: Damit die Heizlastberechnung und die Pumpenleistung korrekt berechnet werden kann, sollte ein spezielles Computerprogramm genutzt werden. Es gibt zwar kostenlose Datenschieber, aber die bringen nur eine ungefähre Schätzung. So kann das volle Sparpotenzial nicht erschlossen werden. Materialkosten können für den hydraulischen Abgleich so oder so anfallen, man denke hier an fehlende Thermostate.
Wer einen Brennwertkessel hat, der ist oft der Meinung, keinen hydraulischen Abgleich machen zu müssen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Denn erst nach dem Abgleich wird der Brennwertkessel seine Leistung richtig anzeigen. Besteht eine zu hohe Rücklauftemperatur, können die eventuellen Nutzungsgrade gar nicht erreicht werden. Der hydraulische Abgleich bringt also niedrige Rücklauftemperaturen und somit mehr Effizienz.