Kunststoffrohr als Wasserleitung?

In der heutigen Zeit werden in den Neubauten fast ausschließlich Kunststoffrohre verlegt. Da sie sehr leicht zu verlegen sind, können Sie diese auch selber verlegen. Zudem sind diese Rohre preiswert und leicht. Das Material ist Polypropylen (PP) oder Polyvenylchlorid (PVC). Formstabil, bruchfest und beständig gegen Lösungsmittel, Laugen sowie Säuren gibt es zwei Varianten der Kunststoffrohre als Wasserleitung.

Vorbereitung zum Verlegen der Kunststoffrohre

Für hohe Temperaturen und somit für den Innenraum hervorragend geeignet sind HT-Rohre und für die Verlegung unter dem Keller und im Erdreich gibt es KG-Rohre. Alle benötigten Materialien sind vorher bereitzulegen. Neben den Rohrleitungen benötigen Sie Rohrschellen, Kunststoffformteile, Abzweigungen, Gummidichtungen, Gleitmittel und Dübel. Auch das Werkzeug sollte bei den Vorbereitungen griffbereit zur Hand sein. Hier benötigen Sie Spachtel, Messer, Schraubendreher, Eisensäge, eine flache Feile, Bohrmaschine, Schleifpapier und einen Winkelschleifer.

Verlegung der Kunststoffrohrleitungen

Im Innenraum werden die Wasserleitungen in Vorwand-Installationen verlegt. Besitzen Sie keinen statischen Nachweis, ist das Verlegen in tragenden Wänden unzulässig. Hinter dem Verkleidungssockel können Sie die Rohre waagerecht dicht über dem Boden verlegen. Eine Verlegung der Wasserleitung im Keller ist auf der Wand ausreichend und zulässig. Senkrecht oder besser mit einem Prozent Gefälle werden die Abwasserrohre verlegt. Ein Prozent Gefälle bedeuten pro Meter Rohr mindestens einen Zentimeter Höhendifferenz. Hierbei ist zudem zu beachten, dass das Ende des Muffs immer in die Richtung zeigt, aus der das Wasser später kommt. Ist das Gefälle zu groß, laufen Sie Gefahr, dass das Rohr irgendwann verstopft, weil Feststoffe nicht weggespült werden. Mit einem zu geringen Gefälle besteht jedoch die gleiche Gefahr. Die richtige Rohrlänge wird abgemessen und dann mit einer Eisen- oder sehr feinen Säge abgeschnitten. Sie können auch einen Trennschleifer verwenden. Mit einer Schneidlade erreichen Sie einen rechtwinkeligen Schnitt.

Verlängerung der Lebensdauer der Kunststoffrohrleitungen

Wenn Sie die Rohre zurechtschneiden, ist es unerlässlich, dass die Enden mit einer Feile abgeschrägt werden. Somit lassen sich die Rohrenden leichter in die Muffen schieben. Anschließend ist mithilfe eines Gleitmittels an den Rohrverbindungen ein leichtes Vorbeirutschen an der Dichtung zu ermöglichen. Bei der Verbindung der Rohre sollten Sie mindestens zehn Millimeter Dehnungsspielraum einplanen. Mithilfe der Schellen befestigen Sie dann die Rohre an Decke oder Wand. Ein Muffenwulf verhindert das Herausrutschen der Fallrohre, die darunter befestigt werden. Sollten Sie Leitungen reparieren müssen, trennen Sie die zu reparierende Stelle einfach ab und ersetzen diese. Hierbei benötigen Sie eine Doppelmuffe, die im Fachhandel erhältlich ist. Hier finden Sie auch Dichtungen und Verbindungsstücke, um eine Kunststoffrohrleitung an andere Rohre anzuschließen.

Welches Material ist das Beste?

  1. Metall, Kupfer oder Kunststoff – das ist hier die Frage. Kunststoff besitzt eindeutige Vorteile:
  2. Eine Wasserleitung aus Kunststoff rostet nicht
  3. Sie oxidiert nicht, weshalb die Gefahren eines Rohrbruchs minimert werden kann.
  4. Schmutz- oder Kalkablagerungen können den Fluss des Wassers nicht blockieren oder zu Verstopfungen führen, da die Oberfläche glatt ist somit entfällt ein Entkalken der Leitungen
  5. Säuren, Laugen, Lösungsmittel und scharfe Reinigungsmittel können die Kunststoffleitungen nicht zersetzen
  6. Wasserleitungen aus PP oder PVC sind dehnbar, widerstandsfähig und flexibel – bei Frost gefriert das Wasser zwar, führt aber meist nicht zu Rohrbrüchen

Bei den Kunststoffrohren ist, genau, wie bei allen anderen Materialien eine gute Isolierung wichtig. So können Heizkörper und Wasserhähne auch bei starkem Frost funktionieren.