Alle Infos zu einer Mauerwerkstrocknung

Nach einem Wasserschaden ist es zwingend notwendig, das Mauerwerk wieder vollständig trocken zu legen. Ansonsten kann es nach einer gewissen Zeit zu Schimmelbildung kommen. Dies wäre nicht nur ärgerlich, sondern auch gesundheitsschädlich. Für die Trocknung von betroffenem Mauerwerk stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Welches Verfahren gewählt wird, hängt natürlich von der Art der Feuchtigkeit und vom Gebäude ab. Vor dem Versuch eine Mauerwerkstrocknung durchzuführen, sollte daher immer ein sachverständiger Fachmann zu Rate gezogen werden.

Mauerwerkstrocknung – Ursachenforschung ist der erste Schritt

Vor jeder Mauerwerkstrocknung ist es zunächst notwendig herauszufinden, woher die Feuchtigkeit überhaupt kommt. Zudem muss geklärt werden, wie das feuchte Mauerwerk beschaffen ist, ob es sich im Keller oder in einem anderen Raum befindet und um welche Art von Mauerwerk es sich handelt. Je nach vorliegenden Kriterien kann allein das Einbringen einer vertikalen und horizontalen Sperrschicht häufig nicht ausreichen. Um eine vollständige Mauerwerkstrocknung durchzuführen, wird der Experte daher ein oder mehrere unterschiedliche Verfahren anwenden.

Mauerwerkstrocknung – Entfeuchtung mit Infrarot

Zur schnellen Trocknung stellt die Entfeuchtung des Mauerwerks mit Infrarot eine effektive, wirtschaftliche Methode dar. Spezielle Infrarotstrahler werfen ein unsichtbares Infrarotlicht, welches Wärme erzeugt, auf das Mauerwerk. Durch die Erwärmung wird die Feuchte aus tieferen Bauschichten aufgrund der Kapillarwirkung an die trocknere Wandoberfläche geleitet und dort verdunstet. Ein starkes Ziegelmauerwerk kann so innerhalb von zirka 24 Stunden komplett durchgetrocknet werden. Allerdings wird das Mauerwerk ohne eine nachfolgende Sanierung der Abdichtungen wieder durchfeuchten.

Mauerwerkstrocknung mittels Edelstahlsperre nachhaltig gestalten

Wird eine Horizontalabdichtung notwendig, so gehört die Edelstahlsperre zu den wirtschaftlichsten, schnellsten und zuverlässigsten Systemen, um das Mauerwerk nachträglich abzudichten. Der Edelstahl wird in Form von Wellplatten, welche der Stärke des Mauerwerks entsprechen, horizontal durch die Mauerfugen getrieben. Das spezielle Wellenprofil sorgt für eine optimale Verzahnung der einzelnen Wellplatten. Daraus ergibt sich eine flächendeckende Feuchtigkeitssperre, die auch Undichtigkeiten an den Anschluss- und Übergangsstellen ausschließt. Da durch eine Edelstahlabdichtung die Kapillarwirkung im Mauerwerk sofort unterbrochen wird, können betroffene Wände austrocknen und die ursprünglichen Dämmeigenschaften zurück erlangen.

Mauerwerkstrocknung mittels Injektionsverfahren dauerhaft erhalten

Das Injektionsverfahren ist ein verlässliches Verfahren für das nachträgliche Einbringen einer Horizontalsperre ins Mauerwerk. In regelmäßigen Abständen werden waagerechte Kanäle ins Mauerwerk gebohrt, in die anschließend sogenannte Bohrlochpacker eingesetzt werden. Im Niederdruckverfahren wird über diese Anschlüsse ein abdichtendes Injektionsmittel ins Mauerwerk eingebracht, welches sich über den gesamten Mauerquerschnitt verteilt. Der Kapillarfluss des Wassers wird durch Poren hydrophob (wasserabweisend) verfüllt. Nach dem Ausreagieren ist dann eine voll funktionsfähige Horizontalsperrschicht entstanden. Die Wand trocknet ab, da keine Feuchtigkeit mehr aufsteigen kann.

Mauerwerkstrocknung – Flächenabdichtung durch Schleierinjektion

Häufig ist es nachträglich sehr aufwendig feuchte Keller abzudichten. Bevor eine Sanierung stattfinden kann, muss der betroffene Bereich komplett ausgeschachtet bzw. zurückgebaut werden. Wenn die klassische Außenabdichtung an ihre Grenzen stößt, ist eine Schleierinjektion eine Alternative. Ohne vorherige Ausschachtung wird bei diesem Verfahren von der Innenseite ein Bohrraster angelegt und ein Gel injiziert. Dieses Gel legt sich als Schleier vollflächig, abdichtend zwischen das Mauerwerk und das Erdreich legt. Diese dicke Schicht schützt dann vor vertikal eindringender Nässe.

Mauerwerkstrocknung durch Entsalzung

Feuchte Stellen an Wänden beginnen mit der Zeit auszublühen. Was dort sichtbar wird sind Salzkristalle, die sich in Verbindung mit der Feuchtigkeit schädigend auf das Mauerwerk auswirkt. Vor der Sanierung sollten daher die Salzmenge und -art bestimmt werden, um diese gezielt mit einem entsprechenden Sanierputz zu bekämpfen.

Fazit: Um eine feuchte Wand dauerhaft zu retten, ist es nicht ausreichend das Mauerwerk austrocknen zu lassen. Grundsätzlich muss eine Mauerwerkstrocknung immer im Zusammenhang mit anderen Sanierungsmaßnahmen gesehen werden, um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen.