Richtig Heizen und Lüften, so geht’s!

Damit Sie sich in Ihren Wohnräumen richtig wohlfühlen können, benötigen Sie ein angenehmes Raumklima. Nicht nur die Raumtemperatur muss stimmen, sondern auch die Luftfeuchtigkeit. Gerade in modernen, neu gebauten Häusern ist die richtige Lüfttechnik von entscheidender Wichtigkeit. Aufgrund der guten Wärmedämmung und der dichten Fenster und Türen könnte es ansonsten schnell zu Schimmelbildung an den Wänden kommen. Die richtige Lüfttechnik ist nicht nur zur Verhinderung von Schimmelbildung wichtig, sondern auch um Energie, und somit unnötigen Kosten zu sparen. Lüften Sie daher regelmäßig und nach Plan. Nicht jeder Wohnraum muss gleich häufig gelüftet werden, je nach Verwendung entwickelt sich mehr oder weniger Feuchtigkeit in der Raumluft.

Wie warm sollten die Wohnräume in der Regel sein?

In der Küche arbeiten Sie meisten und ruhen sich nicht aus, daher reichen Raumtemperaturen von 19 bis 20 Grad Celsius vollkommen aus. Das Wohnzimmer sollte nicht wärmer als 21 Grad Celsius warm sein. Im Schlafzimmer liegen Sie im Schlaf in der Regel unter einer Bettdecke, daher wird nur eine Raumtemperatur von etwa 18 Grad Celsius benötigt. Sie können in einem kühleren Schlafzimmer wesentlich besser schlafen, als in überheizten Räumen. Liegt die Raumtemperatur im Schlafzimmer zu hoch, könnten Sie in der Früh mit Kopfschmerzen erwachen. Lediglich im Bad kann die Raumtemperatur zwischen 21 und 23 Grad Celsius liegen.

Die richtige Raumtemperatur ist nicht nur wichtig, damit Sie sich persönlich wohlfühlen können, sondern damit die Wände nicht unnötig auskühlen. In der Küche und im Badezimmer kommt es mehrmals am Tag zu einer Wasserdampfentwicklung. Beim Kochen, Duschen oder Baden entwickelt sich Wasserdampf, der sich an zu kalten Wänden niederschlagen und Schimmel bilden würde, wenn die Raumtemperatur zu gering ist. Um Schimmel effektiv vermeiden zu können, müssen Sie nicht nur richtig lüften, sondern auch ausreichend heizen. Bedenken Sie, dass jede Person im Laufe des Tages rund 4 Liter Wasser verdunstet.

Kaufen Sie sich ein Hygrometer

Damit Sie sich beim Lüften nicht nur auf Ihr Gefühl verlassen müssen, sollten Sie sich ein Hygrometer kaufen. So können Sie auf einem Blick erkennen, ob die Luftfeuchtigkeit in den einzelnen Räumen im richtigen Bereich liegt, oder nicht. Die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte zwischen 35 und 60 Prozent liegen. Bei mehr als 60 Prozent besteht akute Schimmelgefahr. Da Sie täglich lüften müssen, um die Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen so gering wie möglich zu halten, sollten Sie darauf bedacht sein, dass Sie nicht noch zusätzliche Feuchtigkeit in die Räume bringen. Verzichten Sie daher auf Verdunster oder Zimmerbrunnen in den Wohnräumen.

Trocknen Sie Ihre Wäsche nicht in Wohnräumen, sondern nur in den dafür vorgesehenen Räumlichkeiten. Aus diesem Grund sollten Sie nasse Handtücher nach der Benutzung sofort aus dem Bad entfernen. Beim Duschen oder Baden entsteht genug Verdunstungsnässe, Sie brauchen diese nicht noch durch umherliegende nasse Handtücher, zu steigern. Sollte, trotz aller Bemühungen die Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen zu hoch liegen, müssen Sie sich von einigen Topfpflanzen trennen, oder diese an einen anderen Ort stellen. Auch Pflanzen verdunsten Wasser, das die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen merklich erhöhen kann. Hygrometer sind nicht teuer, bestenfalls schaffen Sie sich für jeden Wohnraum ein eigenes Hygrometer an.

Schließen Sie die Türen

Gerade in der Küche oder im Bad entsteht besonders viel Wasserdampf. Damit sich dieser nicht unkontrolliert in alle Wohnräume ausbreiten kann, sollten Sie die Küchen- und Badtür nach Möglichkeit geschlossen halten. So können Sie nicht nur die Luftfeuchtigkeit zurückhalten, sondern auch die Auskühlung wärmerer Räume verhindern. Besonders in der Nacht sind geschlossene Türen wichtig, da sich sonst die unterschiedlichen Temperaturzonen in den verschiedenen Wohnräumen ungewollt angleichen würden. Hierdurch entsteht zwar keine akute Schimmelgefahr an den Wänden, aber die Heizkosten steigen langfristig an.

So lüften Sie richtig:

Jeden Wohnraum sollten Sie mehrmals am Tag lüften. Am besten und effektivsten funktioniert das Stoßlüften. Sie müssen dafür für etwa 5 bis 8 Minuten Ihre Fenster komplett öffnen. Lüften Sie keinesfalls länger, da ansonsten Ihre Räume zu sehr auskühlen. An kalten Wintertagen sollten Sie daher öfter, aber kürzer lüften. Verdunstungsfeuchtigkeit können Sie nur durch Lüften aus den Wohnräumen entfernen, wenn die Raumtemperatur hoch genug ist und sich die Feuchtigkeit in der Raumluft befindet. Sobald die Raumtemperatur absinkt, schlägt sich die Luftfeuchtigkeit in kalten Ecken oder an kalten Wänden nieder. Das müssen Sie verhindern, da ansonsten die Schimmelgefahr ansteigt.

Damit Sie sich richtig in Ihren Wohnräumen wohlfühlen können, müssen Sie die Gratwanderung zwischen perfektem Heizen und ausreichend viel Lüften beherrschen. Damit Sie sich nicht den ganzen Tag Gedanken machen müssen, wie und wann Sie heizen und lüften, sollten Sie sich wirklich hochwertige Thermostate und Hygrometer anschaffen. Am besten hängen Sie zusätzlich noch in jedem Raum ein Thermometer auf. So können Sie immer auf einen Blick erkennen, wann Sie wieder lüften oder nachheizen müssen. Keinesfalls sollten Sie die Fenster zum Lüften auf Kippstellung stellen. Der Luftaustausch ist für ein kurzes Lüften zu gering und über einen längeren Zeitraum kühlen Ihre Wohnräume zu sehr aus.

Die richtige Kombination aus Lüften und Heizen

Nach einer Heizperiode in einer neuen Wohnung oder einem neuen Haus sollten Sie herausgefunden haben, wie oft Sie die unterschiedlichen Räume lüften und wie intensiv Sie diese beheizen müssen. Machen Sie sich in der Anfangszeit Notizen. So können Sie nicht nur die Entwicklung der Luftfeuchtigkeit vergleichen, sondern auch die Heizkosten. Nur stichhaltige Aufzeichnungen können Ihnen Aufschluss geben, wie Sie Kosten sparen und zugleich ein gutes Raumklima garantieren können. Ein perfektes Raumklima steigert nicht nur Ihr Wohlbefinden, es ist auch wichtig für Ihre Gesundheit. Schimmelsporen riechen unangenehm muffelig, können Asthma und Allergien auslösen, die Ihr Immunsystem auf Dauer beeinträchtigen.